Elektromobilität
Kia und Fujitsu kreieren das Polizeiauto der Zukunft
Die australischen Polizeikräfte profitieren von einer Zusammenarbeit zwischen dem Technologiekonzern Fujitsu und Kia Motors Australia.
Fujitsu hat vor kurzem ein integriertes künstliches Intelligenzsystem für Einsatzfahrzeuge entwickelt, das eine Menge an Geräten ersetzt, die an und in Polizeifahrzeugen verschraubt sind. Diese Ausrüstung ist nicht nur unhandlich, sondern stellt auch ein Sicherheitsrisiko für die Beamten im Auto dar, da Dinge wie der etablierte (und große) Touchscreen die Airbagauslösung und das Wohlbefinden der Beamten sowie die Lüftungsöffnungen blockiert.
Die Software von Fujitsu nutzt stattdessen den Infotainment-Touchscreen des bestehenden Fahrzeugs, um alle Funktionen zu steuern, die normalerweise mit einem Einsatzfahrzeug verbunden sind.
Fujitsu’s Lösung bietet folgende Vorteile:
- Beseitigt Probleme im Zusammenhang mit der Airbagauslösung und der Blockierung von Fahrzeugsteuerungen und Lüftungsöffnungen.
- Bieten mehr Komfort für Beamte, die den größten Teil ihrer Schicht im Auto verbringen.
- Bietet mehr Sicherheit der Beamten, da diese derzeit oft gezwungen sind, mehrere Geräte zu bedienen, während sie mit hoher Geschwindigkeit fahren und mit potenziellen Tätern in Kontakt treten.
Darüber hinaus hat Fujitsu ein biometrisches System entwickelt, das es den Beamten erspart, sich mit persönlichen Logins und Passwörtern anzumelden, wenn sie ein Polizeifahrzeug betreten. Derzeit sind bis zu sieben verschiedene Anmeldungen erforderlich, bevor ein Beamter das Fahrzeug nutzen kann.
Die Lösung von Fujitsu ist ein, in den Ganghebel integrierter Handflächenscanner, der die Handfläche des Offiziers scannt und dann alle Sicherheitsfunktionen des Fahrzeugs freischaltet.
Darüber hinaus steuern drei Tasten am Wahlschalter Hauptfunktionen wie Sirenen und Leuchtbalken, so dass die Beamten nicht mehr den Blick von der Straße abwenden müssen, während sie diese Funktionen über das vorhandene (und komplexe) Bedienfeld aktivieren.
Schließlich entwarf Fujitsu in Zusammenarbeit mit Whelen Engineering ein neues Lichtsystem, das weniger komplex und invasiv ist und in einem Einsatzfahrzeug integriert werden kann. Der neue Lichtbalken verwendet nur ein einziges Kabel im Gegensatz zu den aktuellen 9 separaten Kabeln. Außerdem besteht die Möglichkeit Kameras zu platzieren um Videobeweise aufzunehmen.
Das System befindet sich noch im Prototypenstadium, wobei Fujitsu und Kia zusammen den Kia Stinger zu dem entwickeln, was sie „das Polizeiauto der Zukunft“ nennen. Derzeit hat die Polizei von Queensland, Northern Territory, Westaustralien und Tasmanien den Kia Stinger als Polizeifahrzeuge für die Autobahn im Einsatz.
Fujitsu wird das Radar auch in das bestehende Head-up-Display des Fahrzeugs integrieren, indem es die am Armaturenbrett montierte Controlbox und den störenden Dopplerton, der bei der Verwendung des Radars erzeugt wird, entfernt. In Phase 2 dieser Entwicklung wird mithilfe von künstlicher Intelligenz auch Farbe mit Hilfe von Onboard-Kameras identifizierbar sein, die auch gestohlene Autos in stark frequentierten Parkhäusern und im Verkehr erkennen kann. Mit dieser Technologie wird es auch möglich sein zu erkennen, ob ein Täter eine Waffe gezogen hat und sendet somit automatisch Zwecksignale.
Weiters kann durch die Reduzierung der physikalischen Technologie im Auto das Fahrzeug von jedem Kia-Händler in Australien modifiziert oder gewartet werden, was die Zeit, die bisher für die Wartung von Fahrzeugen in spezialisierten Einrichtungen aufgewendet wurde, enorm verkürzt.
Es gibt auch Kosteneinsparungen, da das von Fujitsu entwickelte System weniger Kupferverkabelung benötigt (Fujitsu behauptet, dass bis zu 80 kg allein bei der Verkabelung eingespart werden), was sich positiv auf die Leistung und die Kraftstoffeffizienz auswirkt.
Fujitsu und Kia Motors Australia sind sich sicher, dass dieser Ansatz eine viel breitere Anwendung hat als nur innerhalb der Polizei. Fujitsu arbeitet bereits daran, ein verbessertes Fahrzeug-Ökosystem zu entwickeln, indem es die Technologie erweitert, um mehrere Fahrzeuganforderungen zu erfüllen – darunter Krankenwagen, Feuerwehr- und Rettungsdienste, Sicherheitsfahrzeuge und Taxis.